14.11.03

Noch mal Hohmann

Wenn sich in der brandeins-Liste mal Oliver Gassner zu Wort meldet, dann gehört das zu den besseren Momenten da. So wie heute, als er zu Hohmann anmerkte: An sich ist es eben ne Rede gegen Atheisten. Dazu mag ich ja und nein sagen.

Klar: Der rechtsextreme Flügel der fundamentalistischen Christen (zu dem Hohmann ja bekanntermaßen schon lange gehört; das ist übrigens auch nix Neues, wusste auch die CDU, vgl. Panorama heute abend) argumentiert auch so.

Daneben ist es aber eine andere Denkfigur, die der eigentliche Skandal ist (und in der Tradition steht, dass manche Deutsche den Juden Auschwitz niemals verzeihen werden):
Gerade weil Hohmann ja sagt, man könne "die" Juden nicht als Tätervolk bezeichnen, sagt er: Also kann man die Deutschen auch nicht als Tätervolk bezeichnen. Seine Pointe ist ja gerade, dass die Deutschen kein Tätervolk seien - so wenig wie die Juden. Weil aber also in seiner Sicht die Juden und die Deutschen beide gleich viel (oder wenig) Schuld sind, wird es die Ungeheuerlichkeit.

Von meinen Großeltern, die schlichte Arbeitergemüter sind, kann ich so eine Argumentationskette zur Not noch verstehen und dann kann ich mit ihnen darüber reden, warum das nicht stimmt. Hohmann und seine Freunde (von denen ich, da ich ja auch - wenn auch linker - leichtfundamentalistischer Christ bin, eine große Zahl kenne) sagen das aber kalkuliert und aus voller Überzeugung.

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